Neue Lizensierungsmöglichkeiten und technische Verbesserungen können die Kosten der Bereitstellung virtueller Desktops dramatisch senken. Egal ob Sie eine vorhandene VDI-Implementierung verändern, eine Produktivumgebung planen oder Ihr erstes Rollout durchführen wollen – hier finden Sie einige weniger bekannte Tipps, die Ihnen wirklich dabei helfen können, Geld einzusparen.
Nr. 1: Benutzen Sie Windows Server als Desktop OS.
Microsofts Lizenzregeln für virtuelle Desktops basieren hauptsächlich auf zwei Ansätzen:
Software Assurance (SA) ist ein Volumenlizenzprogramm, welches Kunden 24/7 technischen Support, Hilfe beim Ausrollen, Endbenutzer- und IT-Training sowie die neuesten Software Releases bietet.
VDA-Lizenzen ermöglichen Endbenutzern auch den Zugriff auf virtuelle Desktops mit Windows 7/8/10, auf denen keine lizensierte Windows-Version läuft (z.B. MacOS oder ThinClients). VDA kostet aktuell ungefähr €100,- pro Benutzer und Jahr (früher pro Gerät). Es ist auch völlig egal, ob Sie Citrix, Microsoft oder VMware für VDI benutzen – die €100,- pro Jahr sind auf jeden Fall fällig und summieren sich im Laufe der Zeit zu einer erschreckend hohen Zahl.
Doch das kann verhindert werden.
So wird's gemacht
Einer der Wege den viele „Desktop as a Service“-Provider beschreiten, um den Windows Client Lizenzregeln aus dem Weg zu gehen (und damit VDA bezahlen zu müssen) ist: Ein Windows Server Betriebssystem so aussehen zu lassen, als wenn es ein Windows Client OS wäre. Genau das Gleiche können Sie im Bereich VDI einführen.
Dazu müssen Sie Windows Server Datacenter Lizenzen erwerben, die es Ihnen erlauben, so viele Server-Instanzen auf der Hardware auszurollen und zu betreiben, wie Sie wollen. Danach müssen Sie lediglich Microsoft Remote Desktop (RDS) Client Access Lizenzen (CAL) für jeden Benutzer erwerben, der auf die VMs zugreift. Im Gegensatz zu VDA handelt es sich bei RDS-CALs um „unbefristete“ Lizenzen, so dass Sie die einmalig kaufen und eventuell noch etwas Maintenance pro Jahr bezahlen. Dann installieren Sie auf Ihrem Windows Server (=Gold Image) das „Desktop Experience“-Feature. Damit sieht das OS der VM für die Benutzer nun wie ein normales Desktop OS aus. Das funktioniert bei Windows Server 2008 R2 als Windows 7 und Windows Server 2012 R2 als Windows 8.1 (Details dazu hier ).
Was Sie sparen können
Eine Windows Server Datacenter Lizenz kostet Sie Stand heute rund €6.000,- pro Server CPU und jede RDS CAL ungefähr €100,-. Im ersten Moment erscheinen die Lizenzkosten sehr hoch, aber folgendes Rechenbeispiel verdeutlicht die immensen Einsparungsmöglichkeiten: Gehen wir konservativ davon aus, dass auf einem Server(host) mit zwei CPUs 100 virtuelle Desktops betrieben werden können. Dann betragen die Lizenzkosten 2x €6.000,- + 100x €100,- = €22.000,- und somit pro Desktop €220,- einmalige Investitionen. Der Extended Support von Windows 2012 R2 endet am 20.01.2023. Folglich hätten Sie Ihre VDI-Umgebung für die nächsten rund 7 Jahre lizensiert. Das macht pro Jahr und Desktop rund €31,50 - im Vergleich zu €100,- bei einer Lizensierung durch VDA.
Nr. 2: Rollen Sie VDI auf Hyper-V aus
Es gab Zeiten in denen VMware lange argumentieren musste, warum es besser sei Workloads zu virtualisieren und sie nicht „bare metal“ auf physikalischer Hardware zu installieren. Heutzutage wird eher gefragt: „Wie kann ich die Kosten des Virtualisierungs-Stacks reduzieren?“ Eigentlich erstaunlich: VMware vSphere hat den Firmen jahrelang geholfen, Kosten zu reduzieren und wird nun langsam selbst zu einem Produkt, dessen Kosten die meisten Firmen gerne eliminieren würden. Im Englischen werden diese schon „VMware Tax“ genannt und sind einer der Gründe, warum VDI so kostspielig sein kann.
Es gibt aber Wege, dies zu umgehen.
So wird's gemacht
Viele Unternehmen fangen an, VDI auf einem reinen Microsoft-Stack auszurollen:
Benutzen Sie Microsoft Hyper-V anstelle von VMware vSphere als Virtualisierungsinfrastruktur
Benutzen Sie Microsoft RD Connection Broker oder Citrix VDI Edition als Broker anstelle von VMware Horizon ViewBenutzen Sie unbedingt Layering oder Application Masking anstelle von VMware Tools wie Linked Clones, View Composer, Mirage, App Volumes, ThinApp, Persona und Immidio.
Neue Funktionen wie Dynamic Memory machen Hyper-V sehr interessant für VDI. Ob die Performance von VMwares PCoIP oder Microsofts RemoteFX besser ist, muss jeder Kunde für sich selbst entscheiden. Fakt ist jedoch, dass Unidesk die Möglichkeiten des Microsoft VDI erheblich erweitert: Die einfache und skalierbare Provisionierung, das einfache Ausrollen von Programmen und Patchen von Windows, die komplette Personalisierung und das nicht mehr notwendige PowerShell-basierende Management der RDS-Umgebung durch eine leicht zu bedienende GUI tragen eine Menge dazu bei.
Was Sie sparen können
Die folgende Tabelle geht von 500 gleichzeitigen Benutzern aus und legt die Preise anhand des VMware Stores, des Citrix Stores und des Unidesk Pricing Tools dar (Natürlich schauen diese Preise als Projekt ganz anders aus, aber immerhin geben sie einen guten Überblick!). Die reine Microsoft-Lösung kostet fast 50% weniger als eine entsprechende VMware-Lösung.
Wenn Microsoft RDS durch die Citrix XenDesktop VDI-Edition ersetzt wird, verringern sich die Kosten sogar und als Kunde bekommt man zu der Performance des ICA-Protokolls auch noch die Möglichkeit, HDX einzusetzen. Abgesehen davon mag der ein oder andere lieber das „altbekannte“ Citrix User Interface.
Verbindungs-Broker |
VMWare |
VMware Horizon Advanced |
Citrix XenDesktop VDI Edition |
Citrix XenDesktop VDI Edition |
|
500 Benutzer mit 1 Jahr Maintenance |
|
€145.000,- |
€45.000,- |
€45.000,- |
€50.000,- |
Management |
Linked Clones, View Composer, Mirage, App Volumes, ThinApp, Immido |
Unidesk |
Unidesk |
Unidesk |
Unidesk |
Hypervisor |
VMware vSphere |
VMware vSphere |
VMware vSphere |
Microsoft Hyper-V |
Microsoft Hyper-V |
Software Total |
€200.000 |
€190.000 |
€130.000 |
€100.000 |
€105.000 |
Nr. 3: Benutzen Sie Microsofts kostenlose Hyper-V Server Edition, um die Desktops zu hosten
Wenn Sie sich für Hyper-V als VDI-Hypervisor entscheiden, sollten Sie darüber nachdenken, auf welcher Windows Server Version Ihre Management-Rollen, Connections Broker und die virtuellen Desktops laufen sollen. Microsoft bietet einige Varianten an:
Windows Server 2012 R2 Datacenter ist die „eierlegende Wollmilchsau“ und ermöglicht Ihnen, auf dem Host so viele virtuelle Maschinen laufen zu lassen, wie Sie wollen.
Windows Server 2012 R2 Standard limitiert Sie auf zwei Server VMs
Hyper-V Server 2012 ist ein freies „stand-alone“ Produkt, welches alle Hyper-V Rollen der anderen Editionen inkludiert. Sie bekommen allerdings keine Rechte für virtuelle Server-OS Instanzen oder GUI-basierende Management-Oberflächen.
Die meisten Ihrer Hyper-V Server werden vermutlich zum Hosten Ihrer virtuellen Desktops benutzt, folglich sollten Sie die möglichst kostengünstige Variante wählen.
So wird's gemacht
Hyper-V Server sollte Ihre erste Wahl sein, um virtuelle Desktops zu hosten, die für Windows 7/8/10 lizensiert sind. Erstens: Kostet nichts. Zweitens: Es gibt keine anderen Rollen und da der Server als Core Konfiguration ohne GUI läuft, werden weniger Ressourcen als bei einer „vollen“ Server-Installation benötigt. Und zu guter Letzt: Keine GUI zu haben, bedeutet zumeist ein bisschen mehr Sicherheit.
So sollte das Design aussehen
n (wenige) Windows Server 2012 R2 Datacenter Hosts für den RD Connection Broker oder die Citrix XenDesktop Delivery Controller, Storefront Server und die Unidesk Management Appliances.
N (viele) Hyper-V Server 2012 Hosts für die virtuellen Windows 7/8/10 Desktops.
Was Sie sparen können
Hängt natürlich davon ab, wie viele Hyper-V Hosts Sie benötigen. Pi mal Daumen brauchen Sie für 100 Desktops einen Hyper-V Server. Wenn Sie also 500 Desktops betreiben wollen, bedeutet das mindestens 5 Hosts.
Wenn wir von ca. €6.000,- pro Windows Server Datacenter 2012 R2 Lizenz pro CPU und zwei CPUs pro Server ausgehen, können somit grundsätzlich €60.000,- eingespart werden. Allerdings sollte hier unbedingt noch einmal auf Tipp Nr. 1 verwiesen werden: Unterschätzen Sie niemals die Kosten einer VDA-Lizensierung!
Nr. 4: Lassen Sie das VDI-Management von weniger kostenintensivem IT-Personal erledigen
Die Verwaltung und Pflege von Desktops sind schon seit jeher eine unschöne Angelegenheit für die IT-Abteilungen. Virtuelle Desktops zu managen war meistens sogar eine noch unschönere Sache. Administratoren mussten zig verschiedene Tools und Oberflächen für das Patch-Management, die Softwareverteilung (oder Streaming), Desktop-Provisionierung, Image Management, Storage Optimierung, Personalisierung und das Reparieren kaputter Desktops bedient werden. Die Komplexität dieser „Einzelansätze“ und die reine Anzahl der Managementkonsolen (die unter Citrix XenDesktop oder VMware View bedient werden müssen) erklärt, warum das tägliche VDI-Management so gut wie immer nur von 2nd- oder 3rd-Level-Administratoren durchgeführt wird.
Das Verlagern des täglichen VDI-Managements auf Ihre Helpdesk-Mitarbeiter oder Ihre 1st-Level-Administratoren kann Ihre Kosten signifikant senken.
So wird's gemacht
Die All-in-One VDI-Managementlösung Unidesk ermöglicht es Citrix XenDesktop und VMware View Kunden, das VDI-Management durch Helpdesk-Mitarbeiter oder IT-Allrounder durchführen zu lassen.
Durch das sehr einfach zu bedienende Unidesk-Webinterface können alle Tools für VMware wie Linked Clones, View Composer, App Volumes, ThinApp, Mirage, Persona und Immidio, oder Citrix’ vDisk, PVS, MCS, Personal vDisk, XenApp und Profile Management grundsätzlich komplett vergessen werden. Jeder aus der IT-Abteilung kann auf einmal ein VDI-Management Experte werden!
Was Sie sparen können
Auch hier hängt das sehr stark von Ihrer Umgebung ab, aber hier sollen zwei kurze Beispiele dargelegt werden (und diese auch erst einmal ohne die Einsparungen durch „günstigere“ Administratoren):
Windows Image Management
Ohne Unidesk patchen Sie Windows des Öfteren pro Monat – weil Sie mehrere goldene Images haben. Mit Unidesk tun Sie dies genau einmal im Monat. Gehen wir von 10 vorhandenen goldenen Images aus, Sie benötigen 3 Stunden um diese jeweils vorzubereiten, zu testen und auszurollen – und das machen Sie 12mal pro Jahr. Gehen wir davon aus, dass Sie ein Admin €30,- pro Stunde kostet – dann sind das €10.800,- pro Jahr. Unidesk reduziert Ihre 10 Images auf einen OS-Layer und alleine dadurch können Sie €10.000,- einsparen.
Softwareverteilung
Ohne Unidesk benötigen Sie durchschnittlich 2-3 Stunden um alle Ihre Programme zu „virtualisieren“ (wenn es denn überhaupt funktioniert). Durch die Unidesk-Layeringtechnologie benötigen Sie lediglich 10-20 Minuten pro Applikation. Gehen wir von 100 Programmen (und/oder Verfahren) aus, für jedes einzelne benötigen Sie zum Paketieren, Testen und Ausrollen jeweils 3 Stunden. Das machen Sie (konservativ geschätzt) zweimal pro Jahr. Bei einem Stundensatz von €30 summiert sich das auf €18.000 pro Jahr. Unidesk ermöglicht es Ihnen, den Aufwand von 600 Stunden auf 60 zu reduzieren – und somit jedes Jahr rund €16.000 einzusparen.
Nr. 5: Benutzen Sie Ihre alten PCs weiter
Zum Schluss die eigentlich simpelste Überlegung: Wenn Sie neue Thin-oder Zero-Clients anschaffen und alle Ihre vorhandenen PCs „ausmisten“, werden die eingesparten Energiekosten mit Sicherheit über kurz oder lang die neu angeschaffte Hardware rechtfertigen. Aber kurzfristig müssen Sie mehr Geld für die neuen Clients, Microsoft VDA und eventuelle Entsorgungskosten bereitstellen. Warum sollten Sie also nicht ein wenig mehr Leben aus Ihren alten PCs „herausquetschen“ und Ihre Thin-Clients nach und nach anschaffen?
So wird's gemacht
Die meisten Kunden fangen mit kleineren VDI-Umgebungen an und lassen die Umgebung wachsen. Dabei werden zumeist sukzessive die „sterbenden“ PCs durch Thin- oder Zero-Clients ersetzt. Es gibt einige Hersteller, die es Ihnen sogar ermöglichen, aus einem PC einen Thin-Client zu machen (z.B. Igel oder Stratodesk ). Oder Sie modifizieren Windows durch GPOs so sehr, dass sich der Endbenutzer lediglich auf seinen virtuellen Desktop verbinden kann.
Was Sie sparen können
Durch das Benutzen der alten PCs können Sie Folgendes einsparen:
Die Kosten von €200,- bis €500,- für einen neuen Zero- oder Thin-Client
Die Microsoft VDA-Kosten in Höhe von ca. €100,- pro Benutzer/pro Jahr (wenn die PCs via OpenLicense mitsamt SA lizensiert sind).
Entsorgungskosten von €20,- bis 80,- pro PC
Somit können bis zu €680,- pro Benutzer pro Jahr eingespart werden (sofern die Energiekosten außer Acht gelassen werden können).
Es gibt folglich Mittel und Wege das Thema VDI preiswerter angehen zu können. Sollten Sie noch Fragen zu dem Thema haben oder eine kurze unverbindliche Präsentation der Unidesk Management Lösung wünschen - kontaktieren Sie uns!
Ihr Gordon Kirstein
P.S.: Alle hier veröffentlichten Preise sind Nettopreise, unverbindlich und Stand August 2015.